Online Gaming Projekt von Prinzip Gonzo 2021
© Johannes Kühn
DAS ZWEITE KLINGELN lässt die Besucher:innen eine Welt betreten, die Elemente aus Game Performance, Installation und Sprech-Theater miteinander verbindet. Literarische Grundlage ist das Slipstream-Genre und insbesondere „Die Versteigerung von No. 49“ von Thomas Pynchon. Die Menschen schlüpfen in die Rollen von Angestellten der ZKNB, der Post von Ent-Behrlin, der verlotterten Hauptstadt von Novo Borus. Nach der Aushändigung einer initialen Zustellung beginnt eine Reise, deren Gestalt maßgeblich davon abhängt, ob die Besucher:innen den Brief öffnen oder geschlossen an sein Ziel bringen wollen. So oder so werden sie zunächst auf Zeichen und dann auf Vertreter:innen des alternativen Postsystems R.E.S.T. treffen und letztendlich eine Entscheidung über die Art der 49. Zustellung fällen müssen.
Der individuelle Weg durch diese Welt erfolgt in einem vorgegebenen Zeitfenster. Vom Startpunkt geht es durch 12 Räume, die in feststehender Reihenfolge jeweils nur ein Mal für einen kurzen Zeitraum zu besuchen sind. An sechs dieser Stationen warten Performer:innen, mit denen interagiert werden kann; die anderen Räume sind installativ konzipiert. Zielpunkt ist ein letzter Raum, in dem die Entscheidung zugunsten des einen oder anderen Systems getroffen werden muss. So setzt sich DAS ZWEITE KLINGELN mit der historisch gewachsenen Verbindung von Postwesen und Staatsapparat und der Bedeutung dieser Allianz für unser heutiges Verständnis von Bürokratie und liberaler Demokratie auseinander.
Ein Projekt von Prinzip Gonzo
mit Hanna von Peinen, Franz Liebig, Holger Bülow, Rahel Ohm, Andreas Leupold, Moritz Schulze, Christoph Förster, Tim Tonndorf, David Czesienski, Antonia Bitter, Hanna Roxane Scherwinski, Lola Mercedes Wittstamm
Bühne und Kostüm Antonia Bitter, Hanna Roxane Scherwinski
Kamera Johannes Kühn
Gefördert durch