Auf der Suche nach den Gefühlen der Häuser - Eine Recherche
Was ist ein Zuhause?
Ein Raum, ein Haus, eine Wohnung, eine Gegend? Im Rahmen der Rechercheförderung des Fonds Darstellende Künste mache mich auf die Suche nach der Perspektive meines Zuhauses, einem WG-Zimmer in Berlin. Die Stadt Berlin wird zu meiner Gefährtin, mein Zimmer zu meiner Mutter, meinem Bruder oder meiner Tante.
Dafür beschäftige ich mich mit der Geschichte meines WG-Zimmers und der Wohnung auseinander, den umwohnenden Menschen und der Umwelt. Ich werde erforschen, wie mein Zuhause aussieht, sich anfühlt und meinem Zuhause ein eigenes Bewusstsein schaffen. Wenn mein Zuhause leben würde, welchen Charakter hätte es? Ich will mein Zimmer und mein Wohnhaus auskundschaften, ertasten und beschauen. Ich will die umliegenden Straßen, Gebäude, Grünflächen kennenlernen und erforschen. Dabei belese ich mich zur Stadtplanung, der Geschichte des Areals, der Wahrnehmung von Natur und vom Leben des Menschen in der Stadt. Ich besuche das Museum Neukölln und mache mich im Archiv auf die Suche nach der Entstehung meines ‚Kiezes‘. Außerdem werde ich ins Gespräch kommen. Ich esse ein Stück Kuchen mit mir bisher kaum bekannten Nachbar:innen, frage wie er*sie unser Wohnhaus wahrnimmt. Ich studiere, wie viele Menschen zu welcher Zeit im Späti sind. Der Schillerkiez ist Tourist:innenhotspot, angesagte Wohngegend und Wohnraum von vielen Wohnungslosen. Wo stehe ich zwischen diesen Menschen und extremen Gegensätzen? Wer oder was bist du, Zuhause?